Die Wirkungsmechanismen zwischen Boden, Pflanzenernährung, Pflanzengesundheit und Tiergesundheit werden in Neal Kinseys Buch „hands-on-agronomy“ besonders hervorgehoben. Das Interesse an der Lehre der Nährstoffversorgung von Böden von Prof. Albrecht und Kinsey wurden bei Lutz Decker durch verschiedene Beobachtungen in den eigenen Pflanzenbeständen geweckt. Dazu gehörten zunehmende Wachstumsdepressionen oder Mangelerscheinungen bei eigentlich optimal versorgten Pflanzenbeständen sowie Herausforderungen in der Tierernährung und -gesundheit auf hohem Leistungsniveau.
Die Änderung unserer Sichtweise bei der Düngung „weg von der Betrachtung des reinen Nährstoffbedarfs der Kulturen, hin zu einer Sichtweise, die die Verhältnisse von Nährstoffen an den Bodenmineralien berücksichtigt“, wurde kurzerhand 2019 vollzogen. Seither werden Bodenproben und Düngeempfehlungen nach dem Kinsey-Standard analysiert und entsprechend ihres Anteils unter den betrachteten Makro- und Mikronährstoffen gedüngt. Ein Prozess, der sich aufgrund von erheblichen Ungleichgewichten in der Belegung der Austauscher noch einige Zeit hinziehen wird.
Wer sich mit der Lehre von Albrecht in der Auslegung des bekannten Bodenberaters Neal Kinsey auseinandersetzt, kommt über Kurz oder Lang an den Ergebnissen des Versuchsfeldes Oberacker (Schweiz) nicht vorbei. Hier werden seit mehr als 20 Jahren Bodenbewirtschaftungsverfahren (Pflug vs. Direktsaat) sowie die Düngeempfehlung (GRUDAF vs. Kinsey) miteinander verglichen. Das beste Ergebnis nach mehr als 20 Jahren in den relevanten Ertragsgrößen eines Futterbau-Betriebes ist die Variante Direktsaat + Kinsey. Diese Erkenntnis führte zu einem verstärkten Interesse am Stand der Technik in der Direktsaat.
