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Regenerative Landwirtschaft

Ein nachhaltiger und ertragreicher Acker- und Futterbau ist die Grundlage für unsere Milchproduktion und für die Energieerzeugung vor Ort. Wir bewirtschaften unsere Betriebsfläche im stetigen Fruchtwechsel aus Zuckerrüben, Getreide, Mais, Sojabohne, Feldgras und multidiversen Zwischenfruchtmischungen nach den 5 Prinzipien der regenerativen Landwirtschaft:

  1. Niemals nackten, bearbeiteten Boden dem Sonnenlicht, Wind und Regen aussetzen (Mulchschicht, ultra-low-disturb, Direktsaat). 
  2. Möglichst 365 Tage im Jahr eine lebende Wurzel im Boden zu haben. 
  3. Multidiverse Pflanzengesellschaften etablieren (Gemenge/Zwischenfrüchte), mindestens aber jedes Jahr auf jedem Hektar eine Auswahl aus diesen 4 Pflanzengattungen: Sommergräser, Wintergräser, breitblättrige Sommerungen und winterharte breitblättrige Arten. 
  4. Das Bodenleben so wenig wie möglich stören (C/N-Verhältnis, CULTAN-Düngung, so wenig Pflanzenschutz wie möglich). 
  5. Einbindung von Tierhaltung/Beweidung (Beschleunigung des Kohlenstoff-Kreislaufes, z. B. durch Beweidung von Zwischenfruchtbeständen im Rahmen von Mob Grazing). 

Beflügelt von diesen fünf Prinzipien beschlossen wir nicht nur das Düngesystem von VDLUFA auf Kinsey, sondern auch die intensive Bodenbearbeitung incl. Pflug gegen ein Direktsaatsystem auszutauschen. Die dazu angeschaffte Direktsaatmaschine der Firma Novag aus Frankreich verschaffte uns die Möglichkeit das Saatgut durch eine beliebige Menge organischen Restes an der Oberfläche in einen sauberen Boden-Saathorizont bei gleichmäßiger Tiefe abzulegen und dabei den Boden außer im Saatschlitz nicht zu stören. 

Die Strategie der „regenerative Agriculture“ ist in der Lage einen hohen Zielerreichungsgrad im Hinblick auf ökologische, gesellschaftliche und gesundheitliche Ziele zu erreichen und trägt damit zur Zukunftssicherheit bei, wenn man die Ernährung der Menschheit aus natürlicher, landwirtschaftlicher Produktion gegen die Alternative einer Humanernährung durch industriell erzeugte Nahrungsmittel und Ersatzprodukte setzt. 

Die Strategie der „regenerative Agriculture“ dient unserem Betrieb als Leitbild: Wir nutzen die Möglichkeiten leistungsfähiger, effizienter und digitaler, aber „konventioneller“ No-Till Landtechnik, (CTF durch RTK-Lenksysteme, Direktsaattechnik, variable-rate-Anwendungen, CULTAN-Düngung, vielleicht irgendwann see&spray,…), 

  • um ein mit einer Kompost-Biologie versehenes Saatgut mit minimaler Bodenbewegung in einen fruchtbaren, mit einer vollständigen Mulchschicht versehenen, ungestörten Boden zu legen, 
  • damit eine gesunde Pflanze in Symbiose mit der kühl-feuchten Bodenbiologie gedeiht, mit mindestens halbierter Pflanzenschutz-& Düngeintensität (Rote Gebiete / farm to fork),   
  • mit dem Fokus: die Ressource Boden zu beleben, Vögel und Insekten zurückzuholen und Humus aufzubauen, 
  • mit dem Ziel natürliche und gesunde Nahrungsmitteln aus dem betriebseigenen Kreislauf aus Nutztierhaltung und Flächennutzung zu produzieren: tiergerecht, effizient, regenerativ & mit qualifizierten und motivierten Mitarbeitern sozial nachhaltig hergestellt, 
  • damit der Verbraucher und die Gesellschaft wieder eine Akzeptanz für die technologischen Möglichkeiten und das Wissen der Landwirtschaft entwickeln kann, und sich damit bewusst für natürliche Lebensmittel aus landwirtschaftlicher Erzeugung entscheidet.


Alle diese Schritte in ihrer Einheit und unter der Maßgabe gelebter Kreislauflandwirtschaft haben zum Ziel unsere Wirtschaftsweise sowie unsere Produkte CO2-neutral zu stellen. 

Dieses Leitbild möchten wir gerne mit unseren Berufskollegen teilen, unabhängig ob „Bio“ oder „Konventionell“, Marktfurcht- oder Futterbaubetrieb. Wir sehen dieses Leitbild in erheblichem Maße umgesetzt, wenn es gelingt ein Bewusstsein für die 5 Prinzipien der „regenerative Agriculture“ zu entwickeln und diese nach Kräften und Möglichkeiten im jeweiligen Bewirtschaftungssystem umzusetzen. 

Besonders umfangreich gelingt dieses im Rahmen einer NoTill-Permakultur unter Nutzung eines Totalherbizides (#grünVentionell), mit dessen Hilfe im plantingGreen-Verfahren ein Stop der Zwischenbegrünung ohne Zerstörung der wertvoll entwickelten Bodenstruktur gesetzt werden kann. 

„Regenerative Agriculture“ ist kein System, sondern eine Strategie. Sie kombiniert die Möglichkeiten von digitalisierter Technik, mit Zugkraft und fein dosierter Anwendung chemisch/synthetischer Hilfsmittel mit dem Bewusstsein des geringst möglichen Eingriffes in die Natur. So können ökologische Ziele und Auflagen erreicht und gesunde natürliche Nahrungsmittel produziert werden, ohne Ertragsrückgänge in Kauf nehmen zu müssen.   

Die „regenerative Agriculture“ hat folglich das größte Potential den Nachhaltigkeitslevel der landwirtschaftlichen Produktion insgesamt auf ein gewünschtes Niveau zu heben, ohne die negativen Begleiterscheinungen in Sachen Effizienz, herabgesetzter biologischer Vielfalt und klimaschädlicher Wirkung von natürlichen Lebensmitteln aus landwirtschaftlicher Produktion in Kauf nehmen zu müssen – damit’s wieder schmeckt!   

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